LACARUS TRIAL

Ziel der Studie

Mit dieser Studie wollen wir herausfinden, ob eine kontrollierte und befristete Auslösung von Wehen (Wehenbelastungstest) vor einem Kaiserschnitt zu einer Erhöhung der Stresshormone, ähnlich zu einer natürlichen Geburt, beim Kind führt.

Warum ist das wichtig?
Diese natürliche Stresshormonausschüttung des Kindes bei einer natürlichen Geburt ist einmalig im gesamten Leben und ist deutlich geringer bei einem Kaiserschnitt ohne vorherige Wehentätigkeit. Damit zusammenhängend ist bekannt, dass bei per Kaiserschnitt geborenen Kindern ohne vorangehende Wehen deutlich häufiger beispielsweise ein Atemnotsyndrom nach der Geburt auftritt.

Sponsor: PD Dr. med. Tilo Burkhardt, Klinik für Geburtshilfe, Universitätsspital Zürich
Principal Investigator: PD Dr. med. Tilo Burkhardt, Klinik für Geburtshilfe, Universitätsspital Zürich
Finanzierung: Family Larsson-Rosenquist Foundation, Rheinstrasse 1, 8500 Frauenfeld, Switzerland
Ethikkommissionen: Kantonale Ethikkommission Zürich, Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz
ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03693885

FAQ

Oxytocin ist ein im Gehirn (Hypothalamus) gebildetes Hormon und Neurotransmitter, welches eine Vielzahl von Wirkungen hat. Die bekannteste Wirkung steht im Zusammenhang mit dem Geburtsprozess. Es sorgt für die Wehen unter der Geburt und den Milcheinschuss, sowie für die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Auf physiologischer Ebene reguliert es den Blutdruck und den Cortisolspiegel. Diese beiden Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Verarbeitung von Stress geht.

Der Wehenbelastungstest ist eine seit Jahrzehnten international verwendete Methode zur Überprüfung der Mutterkuchenfunktion (Plazentafunktion) bei Risikoschwangerschaften. Bei einem Wehenbelastungstest wird das im Körper natürlich vorkommende Hormon Oxytocin über eine Infusion verabreicht, bis im Wehenschreiber über 10 Minuten regelmässig Kontraktionen aufgezeichnet werden oder durch die Bauchdecke tastbar sind.

Die ausgelösten Kontraktionen werden von der Intensität ungefähr denen entsprechen, welche sie bereits in den letzten Wochen der Schwangerschaft verspürt haben. Die meisten Schwangeren empfinden es als ein leichtes Ziehen oder ein Hartwerden des Bauches.
Aus Voruntersuchungen wissen wir, dass Neugeborene nach Wehentätigkeit vor einem geplanten Kaiserschnitt deutlich seltener an kurzfristigen Atemproblemen leiden und das verbliebene Fruchtwasser in den kindlichen Lungen leichter resorbiert werden kann. Das Risiko einer Atemunterstützung auf der Kinderstation lässt sich dadurch reduzieren.
Am Tag des geplanten Kaiserschnittes erhalten Sie Oxytocin über die Vene. Die kindliche Herzfrequenz und die Wehentätigkeit werden in dieser Zeit konstant überwacht. Im Anschluss wird der Kaiserschnitt durchgeführt. Nach der Geburt werden von der Nabelschnur einige Milliliter Blut entnommen und Hormone bestimmt. In den darauffolgenden Tagen wird Mekonium als auch einige Tropfen Muttermilch entnommen und im Labor analysiert.
Zum einen werden die Stresshormone im entnommenen Blut der Nabelschnur und in der Muttermilch als auch das Mikrobiom im Mekonium bestimmt. Das kindliche Gewicht und das Wachstum werden bei Geburt, nach 3 Monaten und nach einem Jahr ausgewertet. Dazu werden sie nach einem Jahr einen Fragebogen erhalten.

Folgende Geburtskliniken sind Studienzentren des LACARUS-Trials:

Kantonsspital Baden

Kantonsspital St. Gallen

Universitätsspital Basel

Universitätsspital Zürich

  • Der Schwangerschaftsverlauf muss normal sein
  • Es dürfen keine Gründe gegen eine Gabe von Oxytocin bestehen.

Ob eine Teilnahme an der Studie möglich ist, wird in einem separaten Gespräch beurteilt.

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